Hallo liebe Rundbriefleser, liebe Freunde, liebe Lützler Gemeinde
ich habe gerade geschaut und festgestellt, dass der letzte Rundbrief schon 7 Monate her ist. Wir haben gerade ein langes Wochenende in der Bibelschule und ich will euch gerne etwas über meine aktuelle Situation informieren:
Wie ich in dem letzten Rundbrief schon geschrieben habe mache ich gerade die SBS (School of Biblical Studies) bei Jugend mit einer Mission. Die Schule geht insgesamt 9 Monate und das Ziel ist mit der Induktiven Studienmethode (Link) die Bibel fast komplett durchzuarbeiten.

Wenn ihr mehr über die Induktive Studienmethode wissen wollt kann ich euch gerne mehr Informationen schicken, sie ist eigentlich gar nicht so kompliziert.
Wir hatten in den letzten Wochen eine Situation in der Schule die nicht so einfach war. Aber nach vielen Gesprächen geht es jetzt wieder und wir können uns neu auf das Studium fokussieren. Ich merke wie mich das Bibelstudium verändert hat und ich jetzt ruhiger im Glauben und im Leben geworden bin. (Jedenfalls ist das mein Ziel). Wir haben leider nicht so viel Zeit voll und lange in die Bücher der Bibel einzutauchen, das ist etwas schade. Dafür fehlt die Zeit und ich würde mich freuen später noch mehr Zeit in das Bibelstudium zu investieren.
Der Wochenrhythmus/Bibelmethode

Unser Wochenablauf sieht meistens so aus, dass wir am Samstag schon das nächste Buch lesen (spätestens aber am Montag) und dann am Montag mit der zweiten und dritten Lesung des Buches weitermachen. Wenn es gut läuft schafft man bis Montagabend auch den Historischen Hintergrund zu den Büchern. Der besteht meist aus Fragen: Wer war der Autor? Wer war die Leserschaft? Was war die politische und religiöse Situation zu der Zeit? Welche Weltmächte waren aktiv?
Bei jedem einzelnen Schritt muss man sich entscheiden wie viel Zeit man investieren will, mehr arbeiten und mehr nachforschen kann man immer, aber dann muss man woanders kürzertreten. Dennoch finde ich, dass viel hängen bleibt, wovon man später profitieren kann. Wenn man dann die zweite und dritte Lesung abgeschlossen hat, geht es darum wichtige Bibelstellen auf ein Extrablatt zu übertragen und mit dem Interpretieren anzufangen. (Im Anhang hänge ich ein Chart an wie so eine Seite aussieht.) Pro Seite müssen wir dann ein generelles Prinzip finden zu dem man auch eine Anwendung schreiben soll. Ich habe mittlerweile so viele Anwendungen, die ich erstmal umsetzten muss. Aber dafür kommt hoffentlich irgendwann die Zeit 😉
Ansonsten geht es mir ganz gut und ich freue mich über den Frühling. Ich mag die Natur zu beobachten wie jeden Tag mehr die Blätter und die Blumen hervorkommen. Und dass die Tage länger sind hilft auch mit dem Arbeitspensum besser fertig zu werden.
Aktuell haben wir noch eine Schule für die Biblisch Christliche Weltanschauung, und eine Jüngerschaftsschule hier in Hurlach. Die Jüngerschaftsschule ist gerade auf Einsatz in Afrika, Bad Blankenburg (Deutschland) und Indien und sie werden in ca. einem Monat wiederkommen.
Einsatz in Calais Osterpause

Wovon ich euch noch erzählen will und was richtig cool war, war unser Einsatz den wir in der Frühlingspause nach Frankreich (Calais) gemacht haben. Wir waren eine Gruppe von sieben Personen und haben dort ca. eine Woche mit der Organisation help4Calais im dortigen Flüchtlingslager geholfen. Unsere Aufgaben bestanden daraus, Kleider zu sortieren und helfen die Spenden in das Lager zu bringen.
Es war ziemlich abenteuerlich wie der Einsatz zustande gekommen ist:

Eine Freundin hatte die Idee und nachdem wir dafür gebetet haben, haben sie die Türen aufgetan. Dann war ich leider krank geworden und die Vorbereitungen haben sich verzögert.
Aber eine Woche vor Abfahrt hatten wir einen Segnungsabend im Schloss, bei dem jeder Student seine Schulgebühren die er noch bezahlen muss auf die Tafel schreibt und man fragt dann Gott ob man für jemanden etwas übernehmen soll. Nachdem für einige Studenten die Studiengebühren gedeckt wurden kamen für unseren Einsatz 350 Euro zusammen. Das hat mich sehr gefreut und obwohl nicht alle Geld hatten, konnten sie dann trotzdem mit nach Frankreich fahren.
Zwei Highlights in Frankreich
Ein ungewöhnlicher Geburtstag:

Jemand von unserem Team (Nathalie) hatte Geburtstag und wir haben uns überlegt was wir machen könnten. Wir kamen auf die Idee mit etwas Wein und Baguettes abends am Strand zu feiern. Gemacht getan. Also haben wir uns etwas Wein und Baguettes gekauft und sind abends an den Strand gefahren. Die Sonne ging unter (rechtes Bild) und wir haben uns beeilt um noch ein paar Minuten von ihr zu erwischen. Als wir am Strand angekommen sind haben wir die Ruine von einer alten Bunkeranlage vom zweiten Weltkrieg gefunden. Es war ein schöner Ort um sich hinzusetzen mit guten Ausblick.

Als wir dann den Wein aufgemacht und angestoßen haben hatte jemand plötzlich den Namen auf der Weinflasche gelesen: Er hieß „Plan of God“ in Französisch.
Also Plan Gottes… Und so kam es mir auch vor, obwohl wir vorher für diesen Geburtstag nichts geplant haben ist er doch wunderschön gewesen. Gott hat uns doch mit diesem super Abend überrascht!
Ich erlebe Gott in letzter Zeit oft so liebevoll und führsorgsam. Es ist oft nicht einfach in der Bibelschule, aber ich treffe mich morgens mit Simon um für den Tag zu beten und Gott hat die Gebet so oft erhört, dass ich einfach nur erstaunt von Ihm bin.
Das Zweite Highlight:

Beim Organisieren der Fahrt hatte sich Nina (18) auf Facebook gemeldet. Sie ist aus der Nähe von Frankfurt. Sie hat eine andere deutsche Gruppe gesucht, die auch mit Flüchtlingen in der selben Zeit arbeiten will. Nina hat sich uns dann angeschlossen und wir hatten eine super Gemeinschaft und auch gute Gespräche über den Glauben. Ich glaube Gott hat sie in der Zeit berührt. Wie auch noch andere auf dem Einsatz: Dort war z.B. eine Studentengruppe aus Oxford und ich durfte mit der Leiterin von ihnen für das Mittagessen Einkaufen fahren. Auf der Fahrt haben wir uns dann unterhalten. Sie fragte warum ich das eigentlich mache und ich habe ihr von meinem Glauben erzählt und einen Teil meiner Geschichte. Obwohl wir an dem Tag nicht in das Camp zu den Flüchtlingen konnten, habe ich mich doch sehr gefreut, weil Gott die Möglichkeit geschaffen hat mit einer Person über den Glauben zu reden. Zum Schluss vom Einsatz sind wir gut zurückgekommen und wir sind ausversehen in Brüssel gelandet (zwei Tage nach dem Anschlag auf den Flughafen), weil das Navi über eine halbe Stunde ausgesetzt hat. Ich denke sowas muss nicht zufällig sein, wir haben für die Stadt gebetet und sind dann weitergefahren. Und nach einem Stopp beim MacDonalds haben wir den Outreach ausklingen lassen. Sowas macht Lust auf mehr!
Abschluss – SBCW Schweiz
Jetzt sind es noch sechs Wochen bis die Bibelschule zuende ist und ich habe mir schon ein paar Pläne für die Zukunft gemacht. Was demnächst folgen soll:
Für meine Zukunft plane ich im Sommer wieder in die Schweiz zu gehen. In meiner ersten Base von Jugend mit einer Mission will ich dort eine nächste Schule machen. Sie heißt Schule für Biblisch Christliche Weltanschauung und befasst sie mit philosophischen Fragen des Glaubens, mit anderen Religionen, der Geschichte der Reformation und wie man praktisch den Glauben umsetzen kann. Warum glauben wir das was wir glauben und wie beeinflusst das unser Handeln? Das find ich super spannend und ich konnte in meiner ersten Zeit in der Schweiz schon mal bei zwei Gastrednern probehören.
Ich freue mich auch an meine erste Base von Jugend mit einer Mission zurückzukehren, an meine Wurzeln. Es war eine tolle Zeit dort, erst das Praktikum und dann die Jüngerschaftsschule 2014-2015.
Wie es danach weitergeht kann ich noch nicht genau sagen, aber ich denke, dass Gott mich zurück in der Forstwirtschaft haben möchte und ich würde gerne den Master in Freiburg studieren. Aber bis dahin ist es noch ein bisschen hin. Ihr könnt gerne beten, dass ich den richtigen Weg zusammen mit Gott gehen werde.
Wie geht es euch?
Was macht der Gemeindehausbau? Nach der Schule für Biblisch Christliche Weltanschauung werde ich im Herbst wieder zurück nach Lützel kommen und da haben wir dann Zeit uns mehr auszutauschen und ich freue mich auch mehr vom Bibelstudium usw. zu erzählen.
Falls ihr Lust habt für mich zu beten würde ich mich sehr freuen! Aber ihr könnt auch für den neuen Jugendgottesdienst in Lützel beten, der im Sommer stattfinden soll. Ich mag es wenn junge Leute für Jesus begeistert sind und ihr Leben mit IHM leben wollen. Das ist das Beste was man machen kann und wahrscheinlich auch das mit den schönsten Abenteuern. Z.B. mit einer Flasche Wein mit dem Namen Plan Gottes an einem Strand in Calais.
Also lasst euch von Gott überraschen!
Stefan